Otto Krasa

Heimatforscher und Archäologe

Otto Krasa (1890-1972), in Breslau (heute: Wroclaw) geboren, kam 1911 ins Siegerland und wurde Volksschullehrer und Heimatforscher. In den 1930er Jahren entwickelte er eine besondere Vorliebe für die Erkundung von Schlackenhalden und Verhüttungsplätzen im Siegerland. Getrieben von dem Wunsch, latènezeitliche und damit mehr als tausendjährige Spuren zu entdecken, erkundete er die Landschaft seiner Heimatregion.





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Als Autodidakt eignete er sich Kenntnisse an, die ihm zu spektakulär darstellbaren archäologischen Funden verhalfen. In zahlreichen Veröffentlichungen stellte er diese einem geneigten Publikum vor. Besondere Aufmerksamkeit erreichte er mit Publikationen, die aus dem Kontext seiner „Spatenforschung“ auf die mehr als 2000jährige Montangeschichte des Siegerlandes verweisen.

Als Person ist Krasa nicht unumstritten. Einerseits wurden ihm Ehrenbürgerschaft und Ehrenmitgliedschaft zuteil, sowie das Bundesverdienstkreuz verliehen. Andererseits steht er im Kreise vormaliger, engagierter Nationalsozialisten und Parteimitglieder und galt nach dem Ende des Regimes, das selbst Wert auf seine „Tausendjährigkeit“ legte, zunächst als nicht entnazifizierungswürdig. Wieder andere beschreiben ihn als kautzig und eigenbrödlerisch und als jemand, der sich trotz seiner NSDAP-Funktionen nicht habe in den Dienst des Nationalsozialismus stellen lassen.

Literatur:
Ulrich Friedrich Opfermann, Siegerland und Wittgenstein im Nationalsozialismus. Personen, Daten, Literatur, Siegen 2001, S. 236.
Manuel Zeiler, Otto Krasa, ein Heimatforscher in der Pionierphase der prähistorischen Archäologie, in: Siegener Beiträge 17 (2012), S. 247-270.

Text: Irene Rumpler M. A.

Foto: nachgebauter Rennofen am Historischen Rundwanderweg Siegen-Achenbach, Foto: Bernd Heinzerling