Peter Weller (1868-1940) hatte im Laufe seines Lebens verschiedene Professionen. Der gebürtige Westerwälder war Bergmann bzw. Haldenjunge auf der Grube Bindweide im Westerwald (Gebardshain/Steinebach), arbeitete im Büro einer Zeche und kam etwa um 1900 über einen privaten Kontakt zur Fotografie. Später war er in einem Kinematografischen Theater wahrscheinlich wieder kaufmännisch tätig und übernahm letztendlich ein Lichtspieltheater.
Aus seiner nicht sehr langen Zeit als Fotograf sind bemerkenswerte Aufnahmen der Siegerländer Bergbauindustrie erhalten. Aber auch die regionale Landschaft und etliche Ortsansichten hat er abgebildet. In der sachlich, dokumentarischen Art seiner Fotos liegt der Wert, den diese insbesondere für die Betrachtung Siegerländer Wirtschaftsentwicklung heute haben.
1910 stellte Weller erstmals seine Fotos in Altenkirchen aus. Eine weitere Ausstellungsbeteiligung fand 1913 in Essen statt. Wahrscheinlich waren es seine Kontakte, die er über die Kruppsche Bergwerksverwaltung hatte, die es Weller ermöglichten, seine Fotografien in Essen zu platzieren.
Der Erste Weltkrieg brachte allerdings für Weller einen biografischen Einschnitt mit sich. Zunächst fotografierte er auch während des Krieges noch. So existieren beispielsweise Aufnahmen, die Soldaten am Bahnhof zeigen und Einblicke in ein Lazarett geben. Aber spätestens nach dem Krieg beendete Weller seine fotografischen Ambitionen und verkaufte seine Glasplatten. Er nahm in Lüdenscheid wohl eine leitende oder kaufmännische Stellung am Kinematografischen Zentral-Theater an, zog allerdings später nach Düsseldorf, wo er drei Jahre nach der Gründung der Firma „Central-Theater Weller & Co.“ verstarb.
Literatur: Im Land der Erzgruben, Eisenhütten und Hauberge. Unterwegs mit dem Photographen Peter Weller, hrsg. v. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V., Siegen 2011.
Text: Irene Rumpler M.A.
Foto: Peter Weller in jungen Jahren (Slg. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein)