Mannomann, war das anstrengend. Das hat man jetzt davon, wenn man zu neugierig ist. Eigentlich wollte ich heute nur einen harmlosen Streifzug durch die Menschensiedlung unternehmen und habe dabei eine alte Schmiede entdeckt. Eigentlich wollte ich einfach nur einmal meine dicke Nase reinstecken und zuschauen, wie die starken Männer mit ihren schweren Hämmern auf dem Amboss ein Hufeisen fertigen.
Zuerst bin ich auch unentdeckt geblieben, schließlich war die Schmiede voller schaulustiger Besucher. Ich habe viel Spannendes erfahren, so zum Beispiel, dass in dieser Schmiede nicht mehr normal gearbeitet wird, sondern dass dort nur an bestimmten Tagen Schmiedevorführungen stattfinden. Ein Schmied hat auch angeboten, dass Leute auch selber mal den Hammer schwingen können. So, nun müsst ihr wissen, dass Dachse bei der Aussicht etwas „selbstmachen“ zu können, auf der Stelle und sofort ganz wuselig werden. Dann schwillt die Nase noch mehr an, die Ohren richten sich auf und wir fangen dann an, quiekend hin und her zu rennen. Das Schlimmste ist, dass wir – oder vielleicht auch nur ich – uns dann erst einmal nicht mehr in den Griff bekommen. Nun ja, mit dem Verhalten bin ich dann doch ziemlich aufgefallen. Nun ja, als Dachs unter Zweibeinern wäre es eh nur eine Frage der Zeit gewesen, bis mich jemand entdeckt hätte.
Die netten Schmiede haben mich aber irgendwie direkt richtig verstanden (vielleicht kennen sich Schmiede besonders mit dem Verhalten von Dachsen aus) und mich direkt dazu eingeladen, mitzuschmieden. Ich bekam dann eine Lederschürze zum Schutz gegen Feuer und Funken verpasst und los ging es. Das Schmieden hat wirklich irre Spaß gemacht – war aber auch irre anstrengend. Nach der schweißtreibenden Tätigkeit habe ich zuerst ein ganzes Kilo Maden vertilgt und mich vor lauter Erschöpfung ganz früh in meiner Schlafkammer eingerollt.
Übrigens gibt es bei uns einige Schmieden, in der ihr selber Hand an den Amboss und den Hammer legen könnt. Schließlich wird bei uns an der Eisenstraße seit Menschengedenken Eisen geschmiedet und auf diese Art zu Hufeisen, Draht, Werkzeuge, Waffen und anderen Waren verarbeitet. Ganz früher wurde mit der Hand geschmiedet. Nein, natürlich nicht mit der bloßen Hand, so stark waren eure Vorfahren dann auch wieder nicht, sondern mit dem Schmiedehammer. Später hat man dann wasserradbetriebene Hämmer eingesetzt. Heute haben das alles Maschinen übernommen und das Schmieden ist keine so schmutzige und anstrengende Arbeit wie damals mehr. Also: gut gefrühstückt und ran an das Eisen, das geschmiedet werden muss, solange es noch heiß ist.